Skorpion Vater
Er lässt es sich nicht gleich anmerken, auch wenn es ihn innerlich schon fast zerreißt. Erst genießt er allein für sich dieses tiefe Gefühl was es heißt Vater zu werden. Er bringt diesem Gedanken eine große Hochachtung entgegen und liebt dieses noch ungeborene Wesen jetzt schon mit einer Intensität, die seinem leidenschaftlichen Gefühlsleben entspricht.
Dieser Gedanke an die gravierende Veränderung in seinem Leben beeinflusst zwar nicht sein manchmal autoritäres und selbstherrliches Auftreten, aber die Ehrfurcht vor dem Wunder der Schöpfung und der Leistung der werdenden Mutter steigt. Eifersüchtig überwacht er die Entwicklung des Kindes im Mutterleib. Er will teilhaben am Werdegang des Wunders, denn wenn er auch nach außen stark und rücksichtslos wirkt, so schlummert in ihm doch ein weicher und ernster Kern, der jetzt während seiner Vaterfreuden voll zur Geltung kommt.
Ruhig und friedlich wird er die Zeit bis zur Geburt nicht verbringen. Mit Sicherheit wird er immer wieder mit Freunden auf das freudige Ereignis anstoßen und stolz von seinen Plänen und wie er sich als Vater sieht erzählen. Vorsicht ist dabei bei ihm geboten, denn zu leicht besteht die Gefahr, dass er seinen Geist zu oft mit Weingeist zuschüttet. Das mindert dann die Freude an den vielen neuen Eindrücken, die auf ihn zukommen.